Gestern abend habe ich noch mit den Minusgraden vom Morgen geprahlt: Immerhin zeigte das Autothermometer auf dem Hinweg zur Kita Minus 12,5 Grad und auf dem Rückweg Minus 11. Am Mittag waren es nur noch Minus 5, wahnsinn. Wenn das so weitergegangen wäre, hätte es glatt hitzefrei gegeben.

Heute morgen traten wir in eisigere Kälte. Das Auto mußte wieder mal erst freigekratzt werden, aber weil das ja schnell geht und überhaupt, hatte ich nur eine Windjacke an, keine Mütze auf, keine Handschuhe an. Mit eiskalt gefrorenen Fingern setzte ich mich hinters Steuer und drehte den Zündschlüssel. Es blinkte kurz auf dem Armaturenbrett, dann der Anlasser drehte durch und die Zentralverriegelung schloss mich ein. Huch?

In meiner Hilflosigkeit wagte ich es, um 7.30Uhr eine Freundin anzurufen und sie zu bitten, mich zur Kita zu bringen. Sie tat es- das sind Freunde!
Dann standen wir vor dem Haus und waren wieder ratlos: Abholen konnte sie meinen Kaiser nicht, da sie einen Termin hatte. Hm, was tun?
Wir versuchten es so und müssen ein Bild für die Götter abgegeben haben: Zwei junge Frauen mit den Kabeln ganz geschäftig an den Autos...

Mit Kabel war alles super, ohne ging nichts. Um uns herum waren noch mehr Leute mit dem gleichen Problem befasst, das beruhigte mich etwas. Minus 16 Grad, wer hält das aus. In unseren Breiten, meine ich.
Sie mußte wieder los, ich ging zum Nachbarn, um ihn um sein Ladegerät zu bitten. Er bat mich kurz rein und als ich in der warmen Stube stand, fiel mir erstmal auf, wie verfroren ich war: Meine Zehen waren in den Turnschuhen nach einer Stunde fast blau und taten weh, meine Finger waren so gefroren, dass ich die Schlüssel nicht mehr halten konnte. Ich hatte Mühe zu sprechen und meine Nase tropfte freiweg. Das Ehepaar lud mich ein, das Baby zu holen und erst mal einen Kaffee zu trinken auf den Schrecken. Ich bekam einen Ehrenplatz am Frühstückstisch.
Nach einer ausgiebigen Mahlzeit holte er das Ladegerät und schloss es an. Würde so 5-6h brauchen, meinte er. Um den Kaiser sollte ich mir keine Sorgen machen. Es wäre ihnen eine Freude, mit mir gemeinsam am Mittag zur Kita zu fahren.

Der Rest des Vormittags stand dann ganz im Zeichen des Frostes und des Autos bzw. jener Batterie. An Hausarbeiten geschweige denn Ausruhen war nicht zu denken. Kurz vor dem Mittag kam dann noch jemand, um etwas abzuholen. Er sah das Kabel vom Auto ins Haus und versprach mir, am Nachmittag eine neue Batterie zu besorgen und gleich einzubauen. Dann wäre ich morgen früh auf der sicheren Seite.

Seit einer Stunde nun ist mein Kaiser im Bettchen und so langsam fällt der Streß von mir ab. Viel ist heute liegen geblieben, weil das Wichtige vom Dringenden überrannt wurde.
What a day...

Auf unserem allwöchentlichen Walk zum Bagda haben wir neulich das entdeckt:

"Inni Dadad"
Gestern haben wir einen Besuch auf dem Bauernhof gemacht, die Baby-Muh und Baby-Mäh angeschaut und natürlich ganz viele Bilder. Wir konnten es nicht lassen:

...und die Mausi hat es nicht sonderlich beeindruckt.

Die Sonne kitzelte unsere Näschen im Wohnzimmer - da mussten wir raus. Die mehrfach angedrohten Schneefälle blieben zum Glück aus, was uns den täglichen "Check" an der Baustelle ermöglichte.
Dienstag hatten wir besonders viel zu gucken: Ein Betonmischer nach dem anderen kam und es wurden Verschalungen vom Fundament gefüllt. Außerdem waren die Bagger wieder am Werke.


Auf dem Rückweg fehlte dann die Kraft zum "maufen".

Dass ich nicht zu Hause sein konnte, hat mich schon ziemlich gewurmt. Aber wenn der Prophet nicht zum Berg kann, dann muß der Berg eben zum Propheten kommen. Danke an alle "Berge"! You made my day!

Hier ist lange nichts passiert, das ist mir klar. Die meiste Zeit verbringe ich damit, meinem Leben hinterherzulaufen. Immer, wenn ich micht rangepirscht habe, es fast schnappen könnte, kommt irgendwas dazwischen und ich laufe wieder. Woher ich die Kraft zum Immerweiterlaufen habe- keine Ahnung. (Habe ich sie?) Die Zeit scheint still zu stehen und fliegt gleichzeitig an mir vorbei. Rinnt mir durch die Finger. Suche den Horizont und dann das Ufer!
Und wenn wir es erreicht haben, feiern wir ne Party, ja?

Dint geht es nicht so gut, dieser Tage. Der kleine Körper kämpft tapfer gegen Eindringlinge und ist ganz kraftlos. Doch bevor uns hier völlig die Decke auf den Kopf fällt, haben wir einen kurzen Ausflug an die Baustelle gemacht. Der Onkel im Taan hat uns dieses Mal nicht zugewinkt (oder wir haben es nicht gesehen), dafür haben die anderen Jungs ne kesse Lippe riskiert. (Ich muss aber auch ein Bild für die Götter abgegeben haben...) Jedenfalls hat da Bagda Sand auf den Sasda geschaufelt und der Taan ein Stück Holz von A nach B gehoben. Das war doch ein Erlebnis!

"Duhl-Wuddie-Buch", sprachs, schleifte mich zum Tatort und zeigte mir sein Arrangement:

(Friday ritual, inspired by kaffiknopfund leider viel zu oft verpaßt...)

Auf dem Rückweg von der Kita ging ein schriller Schrei durch den Wagen: "Taaaan!" Ich gebe zu, ich verstand nicht gleich, was gemeint war und begann zu raten: "Turm?" - "Taaan!" - "Stern?" - "Taaan, da TAAAAN!" Und dann sah ich ihn auch: "Kran?" - "Taaaan, ja Taaaan- daaaa!"
Seit ein paar Wochen überlege ich fieberhaft, wo denn hier wohl die nächste Baustelle wäre, die man besichtigen könnte - direkt hinter unserer Siedlung! Eine große Baugrube wurde ausgehoben für ein Wellnesszentrum. Da wird es in den nächsten Wochen viel zu gucken geben. Heute haben wir bei einsetzender Dämmerung schon mal einen Blick auf den Bagger und den Kran werfen können.

Wenn ich ihn sehe, werde ich sentimental. Weil ich mehr sehe, als Physik. Weil ich daran denke, dass Gott sein Versprechen hält und bei uns ist. Das tut gut...!
(Der Regenbogen war durchgängig und ich hätte ihn komplett aufs Foto bekommen, wäre ich ein paar Meter zurückgegangen. Aber dann hätten sich die Kinder im Auto wohl gar nicht mehr beruhigt und ich wäre schon dort komplett naß gewesen.)

Endlich, kann ich nur sagen. Als Zahlenästhet gefiel mir die 2010, doch das war es dann auch schon. Rückblickend sehe ich es als ein Jahr volles Rück-, Tief- und Nackenschläge. Das Beste im Jahr war die Mausi - unser Geschenk!
So habe ich für dieses Jahr nur den Wunsch, dass es ein besseres wird, als das, das wir zu Grabe tragen durften. Ich hab es gern getan! Die Liste der Vorsätze folgt erst bei Erfüllung, ich will mich ja nicht schon wieder runterziehen.
Danke an alle, die trotzdem immer noch zu mir halten. Trotz allem.

Unser Kaiser ist nun soweit, wir können endlich die Dinge machen, die nicht mehr ganz so peinlich sind, wenn man Kinder dabei hat. Wie zum Beispiel in Müritzeum gehen. Vor zwei Jahren waren wir schonmal hier. Da war der Kaiser auch schon dabei, aber so dicht bei der Mama, dass sie sich immer wieder hinsetzen mußte und ihr teilweise vom Fischgeruch schlecht wurde. Nach einer guten Stunde mußten wir damals gehen. Na, heute war es nicht bedeutend länger, aber bedeutend kurzweiliger.

Wir hatten schon Spaß bei diesem Anblick.

Und der Kaiser bei dem, was er durch die Glasscheibe sah. Sooooo viele Nagnag!

So war es geplant und ich glaube, es haben sogar alle dichtgehalten. Den Umzug von Familie M. aus NH. ans schwäbische Meer konnten wir nicht einfach so übergehen. Ned Flanders und ich haben uns in Arbeit gestürzt und herausgekommen ist ein spaßiger Nachmittag mit der Familie!